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Gebrauchte PIGINI Was wir über gebrauchte PIGINIs (nicht!) wissen Modellbezeichnung - Irrtümer - Missverständnisse Gebrauchtkauf FAQ, EXCELSIOR - Morino Modellinformationen
Wie kann ich die PIGINI Modellbezeichnung feststellen ? Wir weisen ausdrücklich darauf hin, daß PIGINI Akkordeons keine Typenschilder besitzen, so daß von außen eine ldentifikation nur mit eingehender Modellkenntnis möglich ist. Im Klartext : Falls Ihnen die exakte Modellbezeichnung einer gebrauchten PIGINI nicht eindeutig klar ist genügt es NICHT einfach Tasten, Knöpfe und Register zu zählen und unter Vergleich mit der aktuellen PIGINI Modellserie "einen Namen zu erfinden" ! Das wäre Irreführung ! Um festzustellen ob es sich bei gebrauchten PIGINI Akkordeons um ein Modell mit "tipo a mano" oder ein Modell mit "a mano" Stimmplatten handelt muß, falls der Besitzer bei Gebrauchten keinen Kaufbeleg mit Modellbezeichnug mehr vorlegen kann, das Instrument geöffnet werden und das Stimmplattenmaterial von einem Fachmann beurteilt werden.
EXCELSIOR Instrumentenfertigung für hohner Der traditionsreiche Akkordeonhersteller Hersteller EXCELSIOR hat bekannterweise von 1965 bis 1998 über 30 Jahre lang Instrumente im Auftrag der Akkordeonmarke hohner gebaut. Um hierüber Klarheit und Transparenz zu schaffen ein kurzer Rückblick in die Produktion der Akkordeon Edelschmiede EXCELSIOR. Laut Auskunft der EXCELSIOR Firmenleitung wurden von 1965 bis 1998 folgende Modellgenerationen produziert : Die gesamte Morino IV + V + VI - N Serie / Die gesamte Morino IV + V + VI - S Serie / Morino DeLuxe Modelle / Morino VS Slavko Avsenik / Morino BS Modelle mit vorgelagertem Manual 3 / Morino CS Konvertermodelle (mit Gama-Konvertermechanik) / Morino 374 / Morino Artiste Modelle / Riviera Modelle / Morino Knopfmodelle. 1965 war Produktionsstart der Morino N Modellgeneration, ab ca 1980 folgte die Produktionsumstellung auf die Morino S Modellgeneration. 1998 folgte bei EXCELSIOR der Produktionsstop von Morino S Piano Standardbassmodellen, bedingt durch den Lieferantenwechsel von Italien nach Fernost. Informationsstand laut EXCELSIOR Firmenleitung. EXCELSIOR Instrumentenfertigung für Gewa Die EXCELSIOR Gewa Modelle sind EXCELSIOR Serieninstrumente die im Design nach den Wünschen des Musikinstrumenten Großhändlers Gewa, vor der Fusion von EXCELSIOR mit PIGINI, angefertigt wurden. Die Endstimmung und Feinkorrektur fand vollständig im Hause EXCELSIOR in Italien statt. Die EXCELSIOR Gewa Modelle sind seit 2008 nicht mehr im Gewa Katalog, die Cassottoinstrumente sind bis auf das Design technisch baugleich mit der für Hohner angefertigten Morino S Modellserie. Diese Modelle erfreuen sich nicht nur aufgrund des sehr morinoähnlichen Designs großer Beliebtheit und werden heute auch in vielen Akkordeonorchestern gespielt. Für Gebrauchtkäufer und Händler stellen wir die Preise und technischen Daten der damals für Gewa gefertigten EXCELSIOR Modelle den baugleichen Instrumenten aus der heute aktuellen EXCELSIOR Modellreihe gegenüber damit Sie eine ungefähre Gebrauchtwerteinschätzung vornehmen können. Gewa Modell 343, Katalogpreis 2007:1798€ = baugleich mit EXCELSIOR EURO 72/3. Gewa Modell 374, Katalogpreis 2007:2575€ = baugleich mit EXCELSIOR 1304BC. Das Modell 1304BC hatte Kunststoffklaviatur und ist seit 2007 nicht mehr im Programm. Das aktuelle Modell 1304BCS hat Holzkernklaviatur. Gewa Modell 414, Katalogpreis 2007:3226€ = baugleich mit EXCELSIOR 1320. Das Modell 1320 hatte Kunststoffklaviatur und ist seit 2007 nicht mehr im Programm. Das aktuelle Modell 1320S hat Holzkernklaviatur. Gewa Modell 374 Cassotto, Katalogpreis 2007:5547€ = baugleich mit EXCELSIOR 704. Gewa Modell 414 Cassotto, mit Tipo a Mano Stimmplatten, Katalogpreis 2007:6146€ = baugleich mit Morino IV S, mit Tipo a Mano Stimmplatten, = EXCELSIOR Modell 940. Die 940 wird seit 2007 mit A Mano Stimmplatten ausgeliefert = De luxe Ausführung. Gewa Modell 415 Cassotto, mit Tipo a Mano Stimmplatten, Katalogpreis 2007:6625€ = baugleich mit Morino V S, mit Tipo a Mano Stimmplatten = EXCELSIOR Modell 960. Die 960 wird seit 2007 mit A Mano Stimmplatten ausgeliefert = De luxe Ausführung. Morino N+S von EXCELSIOR Alle Morino Akkordeons der N+S Modellserie wurden über 32 Jahre lang von 1968 bis 2000 beim italienischen Akkordeonhersteller EXCELSIOR für die Handelsmarke hohner hergestellt. EXCELSIOR gehört seit 2003 zur Firma PIGINI Akkordeons. Deswegen erlauben wir uns auch an dieser Stelle für die in unserem Hause hergestellten Akkordeons ein paar wichtige Gebrauchtkaufhinweise zu geben, obwohl der technische Fortschriff seitdem nicht stehengeblieben ist.. Morino Modellgenerationen : Die Morino Modelle vor Baujahr 2001 erfreuen sich aus bestimmten Gründen immer größerer Beliebtheit auf dem Gebrauchtmarkt. Besonders die älteren Modelle der M-Serie sind heute lediglich unter Sammlern noch heiß begehrt. Aber auch die N+S Modelle, welche damals von EXCELSIOR ( heute PIGINI ) in Italien hergestellt wurden, sind als Orchesterakkordeons, Oberkrainermodell, Convertor- oder Solistenmodell im Gebrauchtmarkt zu haben. Aus Marketing- und Designgründen wurde die Optik nach außen hin bei allen Morino Modellserien immer gleich gehalten. Aber die technische Entwicklung blieb eben nicht bei der alten M stehen und der Wettbewerbsdruck am Akkordeonmarkt brachte es mit sich, daß die Morino Akkordeons über die verschiedenen Modellserien hinweg technische Veränderungen erfahren haben. So - und damit ist das Argument "eine Morino ist eben eine Morino" unweigerlich entkräftet. Welche denn ? Die Morino Modelle haben eine technische Entwicklung mit unterschiedlichen Konstruktionen, mit Vorteilen und Nachteilen durchlaufen über die man genau bescheid wissen sollte, besonders dann wenn man sich eine gebrauchte Morino zulegen möchte. Aber wie sieht es unter der Verpackung aus ? Welche Unterschiede gibt es bei den einzelnen Modellserien ? Auf was sollte man achten, wenn man sich eine gebrauchte Morino kaufen will ? (um Gotteswillen - dieses Gewicht...) Ist Morino gleich Morino ? Nein - eben nicht, denn der VW Käfer ist auch nicht der VW Käfer. Welches Baujahr ? Im Gebrauchtmarkt findet man von der abgespielten und vergammelt verstimmten Morino mit rostigen Stimmplatten bis zum pfleglich behandelten Wohnzimmerakkordeon natürlich alles. Um Gebrauchtinteressenten einen Überblick über die Modellunterschiede zu geben und das Ausmaß von geplanter Selbstverstümmelung in Grenzen zu halten sind hier die wichtigsten Informationen zusammengefaßt. Dabei handelt es sich nicht ausschließlich um Katalogangaben der Herstellermarke, viele Details und Serviceerfahrungen sind von erfahrenen Reparateuren, Akkordeonverkäufern, Musikern, Händlern, Sammlern und Akkordeonstimmern eingeflossen. Morino M Serie, 1948 - 1970 : Die Morino der M Serie ist heute nur noch für Akkordeonsammler interessant. Da bei diesen Modellen die Registermaschine nicht vor dem Cassotto, sondern auf und hinter der Klaviatur montiert ist kann das Cassotto frei abstrahlen. Das wars dann aber auch schon. Warum ? Lesen Sie weiter. Konstruktionsmerkmale M Morino : Diskantregisterschieber aus rotem Plastik, hintenliegende Diskant Registermechanik auf damaligem Stand der Technik in Concerto Bauweise. 4 programmierte Registerschieber, die Registerschieber von Ober- und Untertremolo sind mechanisch gekoppelt und nicht einzeln schaltbar. Bei den ersten Modellen mit 123 bzw. 127 Bassknöpfen sind die Wellenstiftmitnehmer ohne Kunststoffdämpfung eingebaut. Die Knopfführungen in der Basstufe sind leider nicht ausgefilzt, die Bassknöpfe laufen also direkt im Holz, die entsprechende Geräuschkulisse ergibt sich zwangsläufig und ist deutlich zu hören. Auch die Klaviatur läuft in einer dem damaligen technischen Stand entsprechenden älteren Holzrechenkonstruktion. Deswegen hat die M Morino deutlich höhere Spielgeräusche im Vergleich zur N+S Folgeserie. Die 16 Fuß Stimmplatten im Cassotto haben eine kleinere Mensur, die Plattenhöhe ist geringer, deswegen ist die für die Schallenergie verantwortliche aktive Zungenfläche auch kleiner. Das Klangbild des 16 Fuß Cassottos ist dementsprechend etwas schwachbrüstig, außer heißer Luft kommt da nicht viel. Die Folgemodelle Morino N+S konnten das schon viel besser. Basstimmstock mit 180 Grad Umlenkkanzellen, der Umlenk Stimmstock steht tiefer als die Stimmstocksohle, deshalb hat das Gehäuse eine Vertiefung die mit einer Aluminiumplatte verschlossen ist. Balginnenverschluß mit Drehknebel und Riegel der auf dem Basstimmstock einhakt. Gehäuse Innenverschluß mit 2 Drehriegeln. Bassregisterschieber aus rotem Plastik. Der Grundbass hat Doppel Registerschieber die das Tonlochfenster von 2 Seiten her verschließen. Kugelfüße am Bassdeckel. Bei M – Modellen der 50er Jahre ist nicht nur das Gehäuse sondern auch das Griffbrett mit einem weißen, umlaufenden Zierstreifen versehen. Dieser Zierstreifen um das Griffbrett wurde bei der N+S Serie weggelassen. M Morino Serie von ca 1960 – 1972 mit 120 Bässen sind heute Sammlerinstrumente. Hier wurden Stimmplatten von verschiedenen Herstellern eingebaut, die begehrtesten Sammlerinstrumente darunter sind nicht diejenigen mit goldeloxierten Hohnerstimmplatten sondern solche mit hochwertigeren italienischen Bugari Stimmplatten bei denen auch die Bassknöpfe bereits in Filzringführungen deutlich geräuschärmer laufen. Ein grundsätzlicher Nachteil aller M Morinos ist der in der tiefen Oktave (16 Fuß, Basson) leider zu schwache Ton, der 16 Fuß klingt hier eher dünn und hart, denn die 16 Fuß Cassottostimmen bei der M Morino haben andere Mensuren und sind aus Platzgründen verkürzt, so daß die Amplitude der von EXCELSIOR gebauten Morino N+S der Folgeserie deutlich größer und der Cassottoklang im 16 Fuß Register hörbar satter ist. Morino M gebraucht kaufen ??? Besser als eine Neue ??? Alte Akkordeonruhmesgeschichten - Ein Leitfaden für Anfänger und Fortgeschrittene - Als landläufige Meinung gibt es Sprüche wie "die M ist das beste Akkordeon" und "die alten sind besser als Neue". Damit soll hier einmal kräftig aufgeräumt werden ! Das ist das gleiche Märchen wie "Spinat enthält viel Eisen".... Also nichts weiter als "hörensagen" in Verbindung mit Aufmerksamkeitsbedürfnis. Die Wahrheit ist : Bei alten M Morinos oxidieren die Balgecken. Ein weiß grünliches Oxidpulver entsteht an den Auflageflächen weil diese durch Feuchtigkeit und Schmutz ein chemisches Element bilden. Abhilfe : nicht abschaben, sonst platzt die Oberflächen Vergütungsschicht weg und man erhält häßliche, dunkle Metallflecken, weil es eben keine Edelstahlecken sind, was heute übrigens italienischer Standard ist. Besser das Oxidpulver mit einem Öllappen abwischen und die Balgecken leicht einölen. Das verzögert den Verfall. Oder besser gleich den Balg herausschmeißen und durch eine Maßanfertigung eines hochwertigen italienischen Balges ersetzen. Ahh jaa - jetzt merken Sie schon... das ist erst der Anfang. Es kommt noch viel schlimmer ! Akkordeon Insider wissen es schon lange, auch wenn es keiner gerne ausspricht, andere versuchen es immer noch hartnäckig zu verdrängen, andere haben es längst kapiert. Also dann auf ein sehr offenes Wort : Nicht alle, aber viele spielen eine M Morino wegen des Klangs, wegen des Namens, vielleicht auch wegen des Prestiges.. und genießen natürlich auch besonders die vielen, unzähligen Akkordeonruhmesgeschichten die es um die steinalte M gibt, wegen ihres Ansehens.., .. und - so - weiter, und sind dabei bereit für maßlos überteuerte Gebrauchtpreise einen Mechanikgeräuschpegel - entschuldigen Sie bitte die absichtliche Provokation niemand soll sich angegriffen fühlen aber das ist jetzt einfach notwendig - mit im Verhältnis zum heute modernen Akkordeonbau in etwa DEM GERÄUSCHNIVEAU EINES MIT NÄGELN GEFÜLLTEN BLECHEIMERS - zu akzeptieren ! Das grenzt schon an Eigensabotage. Ja so ist es - und so bleibt es auch wenn die Klaviatur noch so gut umgebastelt wurde. Eine steinalte M Morino wird halt keine Neue mehr ! Und sie wird erst recht nicht besser als eine Neue ! Ein altes Akkordeon bleibt ein altes Akkordeon ! Obendrein könnte man jetzt noch die Qualität der Reparaturarbeiten in den Ring werfen. NEIN - das ist absolut kein Feldzug gegen dieses Modell nur weil Sie sich hier auf der Webseite des Marktführers PIGINI befinden. Viele M Modelle mit guter Substanz und fachkompetenten Service tun im Kundenbesitz bestimmt gute Dienste. Das sind hier einfach nur realistische Erfahrungen aus der Reparatur- und Stimmpraxis, aus unzähligen Kunden- und Akkordeonreparateurgesprächen, ohne irgendwelche Markensentimentalitäten und - verzeihen Sie - natürlich absichtlich etwas provokativ und unterhaltsam dargestellt, um wachzurütteln ! Eines ist jedenfalls sicher : Wenn Sie gedenken sich eine M Morino auf dem damaligen, jahrzehntealten Stand der Akkordeontechnik zuzulegen, dann ist klipp und klar eine technische Komplettüberholung und Stimmungskorrektur aufgrund des Alters irgendwann einmal unvermeidbar. Und viele dieser Dinosaurier haben schon mehrere Generalüberholungen bereits hinter sich gebracht, in guter und in schlechter Qualität, bei fachkompetenten, siebengescheiten und vielleicht auch neunmalklugen Akkordeontechnikern, genauso wie Teilreparaturen und kostengünstige Notrettungsversuche damit man vorerst wieder mal Ruhe hat und einmal weiterspielen kann... Und die Geschichte von der jahrzehntealten M Morino die niemals gestimmt werden muß und immer noch besser ist als der beste Italiener - und wenn sie schon fast auseinanderfällt - ist natürlich ein Märchen das entstanden ist weil sich viele im Laufe der Jahre an die Verstimmung des eigenen Instruments gewöhnt haben. JA ALSO - wenn Ihnen das jetzt schon zuviel Akkordeonwahrheit ist, dann sollten Sie besser schnell weiterklicken oder gleich zum nächsten Kapitel übergehen, denn es kommt noch viel schlimmer ! Aber deswegen geht Deutschland bestimmt nicht unter. Italien auch nicht. Ach ja.... eine wichtige Bemerkung sei noch gestattet weil viele, viele Akkordeonkunden hier schon sehr, sehr, schlechte Erfahrungen gesammelt haben und die M - Hardliner die meinen sie müßten unbedingt den gleichen Fehler machen, sollten doch einfach zuvor wissen auf was sie sich einlassen, egal ob sie nun einen guten, schlechten, siebengescheiten oder neunmalklugen Akkordeonreparateur haben oder die Reparaturen selbst machen wollen. Dann kann zumindest später keiner sagen "Ohje - wenn wir das gewußt hätten". Also : Man sollte immer besonders wachsam sein wenn einem eine alte M-Morino "Besser als eine Neue" und "von Morino selbst gebaut" angeboten wird. Warum ? Erfahrungsgemäß ist die M-Morino das Akkordeon welches im Gebrauchtmarkt höchste und oftmals ÜBERTEUERTE PREISE erzielt. Das liegt mehr am Pruduktprestige und Ansehen als an der tatsächlichen technischen Substanz und musikalischen Gesamtleistungsfägigkeit. Die Standardfloskeln "Gut in Schuß" und "Generalüberholt" und "mußte noch nie gestimmt werden" (auweia - bei dem Alter ?) und vor allem "Von Morino selbst gebaut" fehlen dabei selten. UND VIELE AKKORDEONKUNDEN FALLEN DAMIT AUCH IMMER WIEDER BESONDERS KRÄFTIG AUF DIE SCHNAUZE !!! Besonders dann wenn man so ein Schnäppchen bei Ebay zu einem "super Preis" ersteigert hat und dann später von seinem Akkordeonreparateur hören muß in welchem Zustand es wirklich ist, wiviel Reparatur- Wiederbelebungs- Erste Hilfe- und Notrettungsversuche es schon hinter sich hat, wie die Substanz wirklich ist, was eine gute und fachkompetente Reparatur kostet und welche musikalische Leistungsfähigkeit man am Ende dann hat. Vergammelte Morinos und Serviceruinen gibt es genug, irgendwann kommt schon wieder eine im Ebay man muß nur lange genug warten. Die allermeisten Morinos dieser Baujahre haben leider schon mehrfache Reparaturen hinter sich wobei man erfahrungsgemäß locker von deutlich über 50% unprofessionellen Reparaturversuchen ausgehen kann. Und das ist noch sehr milde ausgedrückt ! Im Klartext : bröckelndes Wachs, zerkratzte Stimmen, mit Schlosserwerkzeugen bearbeitete Klavishebel, Undichtigkeit durch "aufgepappte" Klappenbeläge und nach Moder riechende "Schimmelbälge" mit verrosteten Balgecken. Aber das wissen Sie ja... ("Aber ich konnte ihr einfach nicht wiederstehen... wie sie mich angeschaut hat.... ich mußte sie einfach kaufen"). Ja da kann der Buchstabe "M" dann auch nicht mehr helfen, aber vielleicht doch noch etwas beruhigen oder zumindest trösten.. ACH JA - und dann gibts noch so ne alte, von historischen Vorbildern bekannte Akkordeongeschichte... Genau ! Die von der alten gola ! Die noch selbst gebaut wurde... Die ist sehr ähnlich ! Aber aus Umweltschutzgründen um die große Menge von Elektronikschrott durch faustschlagbeschädigte Computerbildschirme nicht noch zusätzlich in die Höhe zu treiben soll diese uralte Geschichte hier nicht auch noch erzählt werden. Die kennt sowieso jeder. Ist ein guter alter deutscher VW Käfer immer noch besser als ein nagelneuer italienischer Ferrari ? Auch dann wenn er schon bald auseinanderfällt ? Welches Auto fahren Sie ? Morino N Serie 1968 -1983 : Die Morino N Modelle wurden von EXCELSIOR (heute PIGINI) in Italien gebaut. In Fachkreisen spricht man von der sogenannten "Klebemorino". Denn bei dieser Serie findet man sehr, sehr häufig Instrumente mit anklebenden Tasten und Bassknöpfen. Drückt man die Tasten nieder, so spürt man ein Losbrechmoment, sobald man dieses überwunden hat schnalzt die Taste nach unten. Auch im Bass tritt dieser Effekt auf. Es gibt gebrauchte N-Morinos bei denen das Tastenkleben und Knopfkleben überhaupt nicht auftritt, oder fast nicht spürbar ist, manche Instrumente kleben nur rechts, manche auch im Bass. Bei Gebrauchtinstrumenten ohne Klebeeffekt bedeutet das aber NICHT daß dieser über die Zeit nicht trotzdem noch auftreten kann, denn der Klebeeffekt ist zeit- und temperaturabhängig. Ursache : Das Tastenkleben ist auf einen Herstellungsfehler zurückzuführen. Beim Filzleder der Tonklappen wurde die Filzschicht an die Lederschicht mit einem Kleber zusammengeklebt der das Leder durchtränkt. Das Tastenkleben wird hervorgerufen indem der Kleber durch die Lederschicht dringt, vorne austritt und das Leder somit auf der Aluminiumfüllung anklebt. Nachdem man die Tasten einige Male niedergedrückt hat verschwindet der Effekt des Tastenklebens zunächst aber er kehrt mit 100%iger Sicherheit wieder zurück. Deshalb sollte man als Kaufinteressent einer N-Morino das Akkordeon nach längerer Standzeit sehr feinfühlig Taste für Taste und Knopf für Knopf anspielen ob man ein Losbrechmoment spürt. Lösung : Die einzige Lösung ist hier sämtliche Filzlederbeläge auf den Diskant- und Bass Tonklappen komplett zu erneuern. Beim Gebrauchtkauf einer N Morino sollte man sich deshalb vergewissern ob auch wirklich sämtliche Tonklappenfilze im Diskant und auch im Bass ausgewechselt wurden. Besonders sollte man dabei auf perfekte Luftdichtigkeit achten, denn die Tonklappenbeläge auszuwechseln ist die eine Sache. Das kann fast jeder und das wird auch von vielen gemacht... Ein Cassottoakkordeon aber danach wieder richtig dicht zu bekommen ist eine ganz andere Sache und deswegen ist diese Reparatur eine sehr kostspielige Angelegenheit - wenn sie fachmännisch ausgeführt wird. Deswegen sollte man besonders Acht geben nicht auf den alten "Talkumtrick" hereinzufallen und der geht so : Nicht selten versuchen Verkäufer das Tastenkleben durch auftragen von Talkumpulver auf die Lederseite der Tonklappen wegzubekommen, was natürlich eine Komplettverschmutzung der Stimmplatten zur Folge hat, da sich das Pulver im gesamten Instrument verteilt. Aber das läßt sich ganz einfach nachprüfen : Bei abgenommenen Grill zieht man einfach eine Tonklappe mitsamt dem Gummi Verbindungsstück vom Klavishebel ab und schaut sich die Lederseite an. Fühlt sich das Leder sehr glatt, kalt und matschig an und stellen sich die Lederfasern beim durchkämmen nicht einzeln hoch sondern bleiben zusammengeklebt, oder sieht man vielleicht Reste von Talkumpulver, dann ist es garantiert eine "Klebemorino". Und dann läßt man besser die Finger weg oder verhandelt dementsprechend. Das vermeintliche "Morinoschnäppchen" zum supergünstigen Preis "besser als eine Neue" ist eben erfahrungsgemäß immer eine "Klebemorino". Und es gibt viele N-Morinos bei denen man nach mehreren Reparaturversuchen das Gefühl hat man spielt auf einer Luftpumpe aus der nichts gescheites herauskommt. Findet man aber im Gebrauchtmarkt eine gut erhaltene N Morino, die in einer professionellen Akkordeonwerkstatt fachgerecht repariert wurde, so wird sie aufgrund des Baujahres meistens noch unterhalb des Preisniveaus einer S Morino zu haben sein. Morino S Serie 1983-2000 : Das Morino S Modell wurde ebenfalls von EXCELSIOR (heute PIGINI) in Italien gebaut und eine S Morino gehört derzeit zu den interessantesten Morinos überhaupt. Warum ? Es handelt sich um die jüngste Morino Serie die noch in allerhöchster italienischer Qualität gebaut wurde, deswegen ist sie auch im Gebrauchtmarkt das attraktivste Instrument. Aufgrund des nicht zu hohen Alters sind diese Instrumente meist noch von sehr guter Substanz, der Verstimmungsgrad ist im Vergleich zu älteren Morinos nicht so groß und das Stimmplattenmaterial und Wachs in gutem Zustand. Aber der wichtigste Unterschied zu allen anderen gebrauchten Morinos überhaupt ist daß die Instrumente äußerst geräuscharm spielen und recht zuverlässige Mechaniken haben. Diejenigen Musiker die sich eine gebrauchte Morino in bester Qualität (zurück) wünschen sind bei der S Morino genau richtig. Übrigens sind diese von EXCELSIOR gebauten Instrumente heute noch im aktuellen EXCELSIOR Modellprogramm zu finden. Dabei entspricht die EXCELSIOR 940 der damals gebauten M. IV S und die EXCELSIOR 960 der damals gebauten M. V S. Selbstverständlich werden heute in die EXCELSIOR 940 und 960 handgemachte Stimmplatten in A-Mano (Handarbeit 1) Qualität eingebaut ( = De Luxe Ausstattung). Morino N+S Serie : Registerschieber aus Aluminium, Gehäuse Innenverschluß mit 2 Drehriegeln, es gibt auch Modelle mit Balgnägeln. Der 5chörige Bass wird bei M+N+S Modellen mit 4 programmierten Registerblechen geschaltet, dabei ist der 2. und 3. Begleiter (leider) mechanisch gekoppelt. Die Registermaschine der N+S Serie arbeitet leider nicht sehr geräuscharm und zuverlässig. Im Langzeitbetrieb verstellt sich die Registermaschine spätestens dann wenn die Registerlamellen etwas schwergängiger werden und man deshalb mit größerer Kraft schalten muß. Bei älteren Gebrauchtinstrumenten sind schwergängige Registermechaniken am "teigigen" Schalten zu erkennen, oft kann auch nur mit Schwung richtig geschaltet werden. Hier muß die Registermechanik zerlegt, gereinigt, neu montiert und die Registermaschine neu justiert werden. Die BS - Modelle besitzen vorgelagertes Manual 3, die CS - Modelle sind mit einer italienischen Gama – Convertormechanik ausgerüstet. FBS Modelle sind Freebass Modelle die im Bass nur Einzeltöne haben. Die Morino De Luxe Modelle haben einen 90 Grad Winkelbass Stimmstock, HA1 Stimmen und Goldmetall. Morino Slavko Avsenik Modelle : Nun ja - zuerst einmal erlauben wir uns an dieser Stelle die Bemerkung daß Slavko lange vor der M Morino ein "EXCELSIOR" Akkordeon gespielt hat, wie man auf den ersten Schallplattencovern der Original Oberkrainer sehen kann. Und später griff er ja auch wieder auf ein ebenfalls von "EXCELSIOR" hergestelltes Modell mit der Mor.VS-Avsenik zurück. Dazwischen hatte Slavko Avsenik eine M Morino, in das ein für die Volksmusik passendes Tremolo eingestimmt wurde. Der Herstellerschriftzug wurde in Similisteinen ausgeführt. Manche Oberkrainerfans lassen sich heute noch nach dem Vorbild von Avseniks Instrument eine alte M Morino mit besseren italienischen Stimmplatten und einem Similistein Schriftzug neu aufbauen, wobei sie mit der lauten Mechnik von damals eben leben müssen... Die Morino V S Slavko Avsenik wurde von 1983 – 2000, natürlich von EXCELSIOR (heute PIGINI), in Italien hergestellt. Sie ist mit einem 180 Grad Winkelbassstimmstock und einer breiteren Piano Tastatur mit 20,5mm Tastenbreite ausgestattet. Der Winkelbasstimmstock bringt kräftigere Bässe. Leider sind bis heute alle Morino Avsenik Modelle nur mit Tipo a Mano Stimmplatten in Handarbeit 2 Qualität ausgestattet. Die Trageriemenbügel wurden bei diesem Modell (nun endlich) auf der Oberseite des Gehäuses montiert so daß man einen besseren Kontakt zum Instrument hat als mit den rückseitig montierten Vorhangstangen - Bügeln. Der Herstellerschriftzug ist in Similisteinen eingesetzt. Das aktuelle Modell der Avsenik Morino wird hier nicht weiter kommentiert. Spielgeräusche : Die M Morino läuft mechanisch deutlich geräuschreicher als die Nachfolgemodelle der N+S Serie. Das liegt daran daß die Klaviatur in einer damals üblichen, älteren Holzrechenkonstruktion gelagert ist, die Wellenstiftmitnehmer im Bass sind nicht mit Kunststoffdämpfern überzogen sind und die Bassknöpfe nicht in Dämpfungsfilzen laufen, sondern direkt im Holz. Die Nachfolgemodelle N + S haben im Diskant eine Zentralachskonstruktion mit 2 Achsen und 2 Messinglagern je Taste, die eine deutlich höhere Seitenstabilität der Taste und geringere Spielgeräusche bringt. Im Bass sind die Wellenstiftmitnehmer mit Kuststoffdämpfern überzogen und die Bassknöpfe laufen in mit Dämpfungsfilzen ausgestatteten Bohrungen. Die Morino N+S Modelle sind mechanisch in viel modernerer Akkordeonbautechnik als die M Serie aufgebaut und sie laufen deshalb auch deutlich geräuschärmer. Morino Stimmplatten Qualitätsunterschiede : Die Stimmplattenbestückungen wurden im Laufe der Jahre geändert. Die M Serie ist mit von Hohner selbst hergestellten Stimmplatten bestückt. Meist findet man gold eloxierte, aufgenagelte Stimmplatten. Die 50er Jahre M Serie hatte die schlechteren Stimmplatten und zwar gold eloxierte und aluminiumblanke Stimmplatten mit eingestanztem Punkt (in Atlantic Qualität). Wenn die Bass Stimmstöcke 18 Platten auf einer Reihe haben sind es bessere, handgearbeitete Hohner Stimmplatten. Später wurden die Morinos mit Platten der italienischen Stimmenhersteller Bugari und Cagnoni bestückt. Cagnoni Platten sind mit einem Schrägstrich auf der Stimmplatte und meist die erste Stimmplatte eines Chores mit dem Stempel "Cagnoni" gekennzeichnet. Bis auf die Morino De luxe Modelle wurden (leider) alle Morinos der N+S Serie mit Tipo a Mano Stimmplatten in Handarbeit 2 Qualität bestückt. Morino Serie ab 2001 : Ab ca Baujahr 2001 haben die morino modelle sehr gravierende technische Veränderungen erfahren. Die Zusammenhänge sind bekannt und brauchen auf einer PIGINI Webseite hier nicht weiter kommentiert werden... Umbau und Tuning : Manche Morinomodelle haben Trageriemenbügel in Form einer "Gardinenstange", die an der Rückseite des Instruments montiert sind. Der obere Trageriemenbügel ist dabei für viele Akkordeonisten sehr gewöhnungsbedürftig, denn durch die Montage an der Rückseite steht das Akkordeon relativ weit vom Körper weg und man bekommt ein schlechtes Kontaktgefühl zum Instrument. Viele Musiker lassen sich deshalb moderne Trageriemenbügel an der Gehäuseoberseite montieren um ihre Morino beim Spiel näher am Körper zu haben. Die Morino der N+S Serie mit 11 Registern kann relativ einfach umgebaut werden auf alle möglichen Registerkombinationen. So kann eine Morino mit 11 Registern auf einchöriges Tremolo oder Tremolo ohne Grundreihe geschaltet werden, obwohl die Registerschalter diese Kombinationen nicht enthalten. Die 5 programmierten Diskantregisterschieber sind hier einzeln zugänglich und das Obertremolo ist mit dem Untertremolo mechanisch nicht gekoppelt, wie es bei der M Serie der Fall ist. Führt man duch den Diskantgrill eine mechanische Verlängerung der Registerschubstangen durch eine im Grill eingepaßte Stabilisierungsplatte heraus, so kann man die einzelnen Registerschieber von Hand schalten und sämtliche Registerkombinationen von Hand einstellen. Eine weitere interessante Lösung finden Sie auch unter "MIDI" > "Registerabschaltung". Die leider nur 5 Bassregisterdrücker sind ebenfalls nicht nach dem Geschmack jedes Akkordeonisten programmiert. Durch neue, unprogrammierte Registerschieber kann der Musiker seine eigenen Registerkombinationen wählen und die Bassregister nach seinem Geschmack einstellen.
NOVA MYTHOS SIRIUS Bayan 58 Master 58 Caracter Convertor 55 Prestige Junior Convertor 42/B Convertor 37/B3 Convertor 37/P3 Convertor 34/P3 Studio B2 Peter Pan Bandoneon Super King Jazz Star De Luxe Professional Wing Primavera Preludio Helipolka Basson
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